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Skulptur 02 (Tisch)
ls ich zu diesem Werk die Studie entwarf, war mir das Format
des Werkstückes noch unbekannt, es sollte sich als weniger kubisch und eher
leicht unregelmäßig quadrig erweisen. Daher habe ich spontan die Leitlinie, die
die Studie mir bot, verlassen und mir mit der Methode der assoziativen
Formfindung weitergeholfen. Im Gegensatz zum Erstwerk war dies sehr gut möglich,
da ich es mit einem natürlich gebrochenen Stein aus einem Steinbruch zu tun
hatte, während der Quader aus dem Kunstunterricht dazu viel zu ideal war.
urch diese Methode sind wieder einmal eine Vielzahl ineinanderfließender
Teilkörper entstanden, die dem Werk ihren Charakter geben. Eine in der
Studie bereits vorkonzipierten Form, welche auch konsequent umgesetzt wurde,
erinnert an ein konkretes Objekt: An ein Schneckenhaus bzw. einen Amonit.
er Charakter des Werkes kann im Wesentlichen durch drei Spannungsverhältnisse
beschrieben werden. Da wäre zum einen der Kontrast von positiven und negativen
Formen, symbolisch für den paradigmatischen Kontrast von Existenz und
Nicht-Existenz. Desweiteren besteht ein Kontrast in der Formengestaltung
zwischen harmonisch runden, fließenden, organischen Formen und scharfen teilenden,
be- und abgrenzenden Formen. Zu guter letzt besteht eine Spannung zwischen
konkreten bzw. fast konkret anmutenden Formen und abstrakten, konfusen Formen.
Diese drei Spannungsfelder sind es, die dafür sorgen, dass ich mich an meinem
Couchtisch bis heute nicht satt gesehen habe.
as Hinzufügen des Gebrauchsmusters Tisch war nicht schwer, zumal es von
vornherein so konzipiert war. Es mussten nur noch 4 Löcher gebohrt werden,
welche mit 4 Alurohren versehen wurden. Die Tischplatte wurde beim Glaser auf
Maß angefertigt (sie ist leicht trapezförmig) und dann mit Gewindespindeln durch
die hohlen Rohre hindurch mit dem Stein verschraubt. |